Feuerwehr Hamburg

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Quelle: Feuerwehr Hamburg

Unsere Flotte

Hier finden Sie Informatinen über unsere Feuerlöschboote und Kleinboote.


Löschboot LB40

Branddirektor Westphal

Am 2. November 2018 ist das neue Flaggschiff für die Sicherheit in den Hamburger Hafen eingelaufen.

© Feuerwehr Hamburg

Das Löschboot der 40 m Klasse wurde am 26. November 2018 in der Hansestadt auf den Namen "Branddirektor Westphal" getauft.

Mit der Indienststellung des zur Zeit modernsten Löschbootes in Europa gewinnt der Hamburger Hafen, die Elbe sowie alle daran angrenzenden Einsatzstellen, an denen das Löschboot beteiligt sein wird, ein großes Stück Sicherheit und Schlagkraft hinzu.


Leistungsdaten:

  • Länge: 44,14 m
  • Breite: 9,80 m
  • Tiefgang: 2,85 m
  • Geschwindigkeit: 12 kn
  • Hauptantrieb: Caterpillar C18, 2x500 kW bei 1800 rpm

Brandbekämpfung:

  • 3 Feuerlöschpumpen (2.400 m³/h, 14 bar)
  • 3 ferngesteuerte Wasserwerfer, (180 m/110 m, 2.400 m³/h)
  • 3 ferngesteuerte Schaum-Wasser-Werfer, (110 m/45 m, 600 m³/h)
  • Wassernebel-Selbstschutzsystem

Spezialausrüstung:

  • Gasmess- und Warneinrichtung
  • Gas-Schutz-System (Zitadelle)
  • Rettungsplattform am Heck
  • 6 m Rettungsboot
  • Notfallambulanz-Raum
  • Arbeitskran (2 t, 14 m Ausladung)
  • Rettungs-Gangway
  • Abgasreinigung (EU Level 5)



Löschboot LB30

Dresden und Prag

Löschboottyp 30 - die neuen Multitools der Feuerwehr Hamburg
Mit Erreichen der neuen Löschboote „Dresden“ und „Prag“ im Hamburger Hafen ist die Erneuerung der Löschbootflotte der Feuerwehr Hamburg abgeschlossen.

Dresden und Prag
© Andreas Schmidt-Wiethoff

Prag und Dresden – so heißen nicht nur zwei Partnerstädte der Stadt Hamburg, sondern auch zwei neue Löschboote der Flotte Hamburg. Ende September 2021 fand die feierliche Taufe an der Überseebrücke im Hamburger Hafen statt.

Die Schiffe

Die neuen Löschboote sind als Ersatz der in die Jahre gekommen LB 20 geplant und gebaut worden. Des Weiteren können sie zusammen, auch als Rückfallstufe für die „Branddirektor Westphal“ eingesetzt werden.


Leistungsdaten:

  • Länge ü.a.: 35,40m
  • Breite ü.a.: 7,80m
  • Tiefgang: 1,50m – mit Ballastwasser: 1,80m
  • Geschwindigkeit: 12kn – ca.22Km/h

Brandbekämpfung:

  • Pumpleistung: 2600m³/h bei 12 bar
  • Werferleistung: Großer Monitor: 40.000l/min bei 180m Wurfweite, Kleine Monitore: je 10.000l/min bei 110m Wurfweite
  • Schaummittel: ca. 9000l MBS

Spezialausrüstung:

  • Bordkran: 1,5to bei 8m Ausladung
  • Durchfahrt: 2,80m – mit Ballastwasser: 2,50m
  • Akkubetrieb: ca. 2 Std. bei verringerter Geschwindigkeit
  • Besatzung: 3
  • Feuerwehr: bis zu 16 Personen


Multifunktional im Hafen unterwegs

Die baugleichen multifunktionalen Löschboote können nicht nur optimal bei der Hamburger Feuerwehr, sondern auch als Brückenprüfschiffe bei der HPA oder dem LSBG (Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer) eingesetzt werden.


MZB Prag
© Andreas Schmidt-Wiethoff

Um möglichst grün durch den Hafen zu schippern, wurden die Schiffe der Flotte weitestgehend auf den synthetischen Kraftstoff GTL (Gas-to-Liquids) umgestellt, Abgasnachbehandlungen durchgeführt und Plug-in-Hybride eingesetzt. Die beiden neuen Löschboote setzen die nachhaltige Strategie unseres Tochterunternehmens Flotte Hamburg weiter fort. Als erste Schiffe im Hamburger Hafen werden die Dresden und die Prag mit einem Plug-In-Hybrid angetrieben, sodass siebis zu zwei Stunden emissionsfrei durch den Hafen fahren können.

Die innovativen Löschboote, welche die Flotte Hamburg bei Damen Shipyards in Auftrag gegeben hatte, werden die beiden 1982 und 1984 gebauten Löschboote Branddirektor Krüger und Oberspritzenmeister Repsold ersetzen. Mit einer Länge von 35,30 Metern, einer Breite von 7,80 Metern und einem Tiefgang von 1,50 Metern  ergänzen die neuen Löschboote auch das größere Feuerlöschboot Branddirektor Westphal, das für manche Hafenregionen zu groß ist. Darüber hinaus bilden die neuen  Löschboote mit ihrer Namensgebung den Auftakt der neuen Namensgebungsreihe Hamburger Partnerstädte der Flotte Hamburg.

Dresden Datenblatt
© Wellengang, Zeitschrift HPA

Das Einsatzgebiet


Das Einsatzgebiet der Löschboote, für das die Feuerwehr Hamburg auch in Zukunft aufgestellt sein muss, umfasst den gesamten Hamburger Hafen inklusive Fleete und Kanäle und die Oberelbe, entlang der Stadtgrenze, bis nach Geesthacht.
Gerade die vielen Durchfahrten mit Minderhöhen und Untiefen stellten die Planung der neuen Löschbootgeneration vor besondere Schwierigkeiten.


Das Aufgabenportfolio


Die Idee ein emissionsarmes Wasserfahrzeug zu bauen, ist mit der Umsetzung des Plug-in- Hybrid Antriebes realisiert worden.
Die klassische Verwendung ist als reines Löschboot mit großen und ganz großen Monitoren, die auch für eine Riegelstellung auf den größten Containerschiffen im Hamburger Hafen eingesetzt werden können. Eine Versorgung von Einsatzstellen mit ausreichend Löschwasser und oder Schaum, kann durch die neue Löschbootflotte erfolgen.
Die technische Hilfeleistung auf dem Wasser ist genauso darstellbar wie der Einsatz bei Umweltschäden. Eine Rettung und Versorgung von verletzten und erkrankten Personen kann mit Hilfe der Taucherplattform durchgeführt werden. Durch den Einsatz der bis zu 9m hohen Feuerlösch (FIFI) Plattform können auch Personen gerettet oder übergeben werden und Angriffstrupps sicher auf See- und Binnenschiffe gelangen.

Das maritimisierte Feuerwehr- und Rettungsdienst Equipment befindet sich in den neu entwickelten Containern auf dem Hauptdeck. Selbstverständlich sind die Dächer der Container zum Einfahren konstruiert, damit Minderhöhen bei Durchfahrten passiert werden können.
Eine zukunftsorientierte Technologie, die bei Wechsel der Container mit anderer Beladung eine Aufgabenerweiterung bzw. Veränderung umsetzen kann.
Für eine koordinierte Suche auf dem Wasser sind sowohl ein entsprechender Arbeitsplatz als auch die notwendigen navigatorisch/technischen Einrichtungen geschaffen worden.
Alle Vorbereitungen um in Zukunft auch als schwimmende Besprechung- und Befehlseinheit eingesetzt zu werden, wurden berücksichtigt.


Umsetzung durch Werftbegleiter


Durch die Begleitung von Kollegen der Feuerwehr Hamburg während der gesamten Bauzeit, konnte sichergestellt werden, dass unsere Boote auch das geforderte Aufgabenportfolio abbilden können. Da es sich bei dem Bau der neuen Löschboote nicht um einen Serienbau, sondern um einen Spezialbau handelte, mussten nahezu täglich neue Lösungen für entstandene Probleme gefunden werden.
Durch die intensive und herausfordernde Begleitung während der Bauzeit, konnte sichergestellt werden, dass die neuen Boote den prägenden Charakter eines Löschbootes erhalten haben.
Besonders erschwerend waren die Abwesenheiten aufgrund von Einreiseverboten durch die CORONA Pandemie. Tägliche Besprechungen via Telefon und Skype haben zu mindestens für einen rudimentären Baufortschritt gesorgt.
Nachdem die Löschboote in Hamburg angekommen sind konnten wir uns von der Funktionalität der Systeme überzeugen. Das Gesamtkonzept mit einem geringeren Tiefgang und einer begrenzten Durchfahrtshöhe haben wir bereits in der Bille getestet. Aufgrund der neuartigen Antriebssysteme manövrieren die neuen Boote auch auf engstem Raum hervorragend und wir konnten feststellen, dass viele Bereiche wieder für die Löschboote erreichbar sind.
Die Umsetzung der Arbeitsplätze für eine koordinierte Suche auf dem Wasser, führt jetzt zur konzeptionellen Einbindung entsprechender Einsatzlagen.


Ausbildung und Besetzung


Die Ausbildung der ersten Kolleginnen und Kollegen des Löschboot- und Wasserrettungszentrums sind bereits abgeschlossen. Weitere  Ausbildungen findet im „laufenden Betrieb“ statt. Einer umfassenden Grundeinweisung folgt ein Spezialisierungsteil.
Eine Besetzung der neuen Löschboote wird von der Feuerwehr Hamburg durch zwei Schiffsführer/innen und einen Maschinisten-Decksmann / einer Maschinistin-Decksfrau dargestellt.
Die Einweisung aller Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr Hamburg, soll auch auf den LB 30 so schnell wie möglich beginnen.


Fazit


Mit den neuen LB 30 können, aufgrund ihrer vielseitigen Möglichkeiten und der leistungsfähigen Pumpen, passgenau die zukünftigen Anforderungen an eine moderne Hafenfeuerwehr abgebildet werden.