Quelle: Feuerwehr Hamburg
SEG Gesprächsnachsorge
Die SEG Gesprächsnachsorge besteht aus Mitarbeitenden aller Bereiche der Feuerwehr sowie psychosozialen Fachkräften, die sich die Nachsorge für belastete Kolleginnen und Kollegen zur Aufgabe gemacht haben. Die Gruppe verfügt zurzeit über 25 Mitglieder und ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr über die Rettungsleitstelle alarmierbar. Die Alarmierungen der SEGG sind in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen. Neben Einzelgesprächen werden auch viele Gruppennachsorgegespräche, oft schon wenige Stunden nach belastenden Einsätzen, entweder an den Dienststellen oder auf neutralem Boden geführt. Anders als bei anderen Spezialeinsatzgruppen finden die Einsätze „im Verborgenen“ statt. Die Vertraulichkeit ist eine essentielle Voraussetzung für funktionierende Gesprächsnachsorge.
Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg werden regelmäßig in ihrem dienstlichen Alltag mit Sterben und Tod, mit Krankheit und Leid konfrontiert. Obwohl die meisten Einsätze mit den bereits vorhandenen Verarbeitungsmechanismen der Einsatzkräfte gut zu verkraften sind, führen einige Einsätze zu Beeinträchtigungen im beruflichen und privaten Bereich. Damit zählt die Feuerwehr zu einer der Risikogruppen, wenn es um seelische Belastungen im Beruf geht. Die Mitglieder der SEGG sind nach traumatischen Ereignissen für die belasteten
Einsatzkräfte Ansprechpersonen auf Augenhöhe, denn sie haben in ihrem Hauptamt vergleichbare Aufgaben.
Sie arbeiten in der gleichen Organisation, verrichten ihren Dienst auf dem Rettungswagen, bekämpfen Schadenfeuer oder leisten Technische Hilfe in Not- und Unglücksfällen. Ausgebildet sind die Mitarbeitenden durch die Bundesvereinigung für Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen und arbeiten nach einem in den USA entwickelten Konzept des Critical Incident Stress Management (CISM) von Jeffrey T. Mitchell. Jedes Jahr nehmen die Mitglieder der SEGG an internen und externen Fortbildungen zur Verbesserung der Gesprächsnachsorge teil.
Einen umfangreichen Bericht über die SEGG befinden sich im Jahresbericht 2023 auf Seite 77.
Hier geht es zum Jahresbericht 2023